Diana Helen Fegert ist seit Kindesbeinen mit dem Yoga verbunden.Zu ihren Lieblingsthemen gehören außerdem Meditation, Ayurveda, Engel und Naturspiritualität. Ihre Lehrer hat sie in der Welt gefunden, u. a. beim Ayurvedic Institute, dem Chopra Center for Wellbeing, bei Yoga Vidya und in ihrem Herzen, diesem heiligen Ort, der uns lehrt, führt und erhellt. Sie ist als freiberufliche Autorin tätig und schreibt unter anderem für das Magazin Yoga Aktuell und für den Yoga Vidya-Blog.
Achtsamkeit ist ein gesammelter Zustand im Geist. Wenn du achtsam bist, ist dein Geist in der Ruhe. Aufgeregte Gefühle, hineinströmende Gedanken haben Frieden gefunden. Dieser Geisteszustand bringt Glück und Gelassenheit in dein Herz, in deinen Körper und in deine Seele – wie ein aufgeregtes Gewässer, das still geworden ist. Und in dieser Stille kannst du dein Spiegelbild sehen, das Spiegelbild deiner Seele, deines wahren Kerns, deines göttlichen Funkens. Aber wie kommst du da hin? Wie wirst du still? Wie bringst du Ruhe in deine Seele und in dein Herz? Wie findest du Frieden und Harmonie, ein Gefühl der Einheit?
Eigentlich ist es ganz einfach. Du musst nur allem lauschen, was sich zeigt. Ist es das Rauschen des Windes, das in dein Bewusstsein dringt, dann nimmst du es wahr. Ist es das bunte Herbstlaub, das deine Aufmerksamkeit fesselt, dann nimmst du seine Schönheit bewusst wahr. Der Moment gleitet nicht einfach an dir vorbei, sondern du registrierst ihn. Du registrierst das Gefühl, das er in dir auslöst. Das können Glück sein, Liebe oder Freude – Freude, einen lieben Menschen zu sehen oder im Lotto gewonnen zu haben. Aber auch Schmerz, Wut oder vielleicht einfach nur Trauer können sich zeigen – Trauer, dass sich der Sommer zu Ende neigt oder ein besonderer Wunsch nicht in Erfüllung ging.
Etwas später fühlst du vielleicht einen Schmerz in deinem Fuß, in deinem Bauch oder in deinem Herzen. Der Schmerz dringt in dein Bewusstsein vor und du schiebst ihn nicht zur Seite, sondern begegnest ihm mit Achtsamkeit. Du achtest darauf, was er dir mitteilen will. Du kannst ihn sogar danach fragen: „Lieber Schmerz, ich freue mich gar nicht, dass du da bist. Aber wenn du schon hier bist, dann erzähle mir doch bitte deine Geschichte. Erzähle mir, was dich bedrückt, was dir weh tut.“ Dann hörst du dem Schmerz einfach zu. Fühle in ihn hinein und höre seiner Qualität zu. Wie fühlt er sich an? Ist er dumpf oder grell? Ist er laut oder ganz leise? Ist er eindringlich oder sanft? Du wirst sehen, durch die Aufmerksamkeit, die du ihm schenkst, wird er besser werden – weniger, sanfter –, denn das Wahrnehmen wird ihm Heilung schenken.
Und dann, wenn er nicht mehr so sehr deine Aufmerksamkeit fesselt, achte darauf, was jetzt dein Bewusstsein beschäftigt und gebe ihm deine Aufmerksamkeit – widme dich ihm. Was ist es? Hörst du eine Katze miauen? Läuft im Nebenraum der Fernseher? Wie fühlst du dich? Ist dir kalt oder warm? Bist du glücklich oder unglücklich? Was siehst du? Welche Farben kannst du wahrnehmen? Achte einfach auf die Dinge, die in dein Bewusstsein eindringen, die deinen Geist, deine Seele, dein Herz und deinen Körper beschäftigen. Das kann ganz unterschiedlich sein von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. Und je mehr du in dem bist, was in und um dich herum gerade passiert, desto mehr bist du in der Achtsamkeit und deine Seele kann zur Ruhe und zur Stille finden, denn diese Aufmerksamkeit bringt Ordnung in dein Dasein. Sie ist nicht mehr alleine mit all den hereinstürmenden Gedanken, Gerüchen, Farben, Geräuschen, Gefühlen. Alles wird gehört, wahrgenommen und kann dadurch wieder leichter losgelassen werden.